Smart Systems

Robotik in Sachsen – Immer mehr maschinelle Bewegung im „Robot Valley“

Das tschechische Wort „robota“, für Frondienst oder Zwangsarbeit, ist der Ursprung des Begriffes Roboter. 1920 wurde dieser erstmals in einem literarischen Werk des Schriftstellers Josef Čapek erwähnt. Bereits 24 Jahre später folgte die erste Entwicklung sowie das erste Patent eines Industrieroboters. Heute gehören Roboter zu den wichtigsten Technologien der Weltwirtschaft. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 550.000 Roboter installiert. Ein neuer Rekord, der wohl Ende 2024 schon wieder hinfällig sein dürfte. Immer rasanter entwickelt sich die Branche. Immer neue Lösungen – von autonomen Fahrzeugen und Drohnen über Industrieroboter bis hin zu Robotern in Medizin und Pflege – finden ihre Märkte.

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Bild: Simon Kadula / Unsplash

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Der Ursprung des Wortes Roboter liegt nicht allzu weit von Sachsen entfernt. Nur einen sprichwörtlichen Steinwurf hinter der tschechischen Grenze nutzte der Literat Josef Čapek den Begriff erstmals im Jahr 1920. Abgeleitet vom tschechischen „robota“ (für Frondienst oder Zwangsarbeit) tauchten damals unter diesem Namen erste künstliche Geschöpfe in einem seiner Werke auf. Die Geburtsstunde humanoid erscheinender Maschinen, die ihre Fähigkeiten in den Dienst der Menschen stellen, war gekommen. Bis heute denken Menschen beim Begriff Roboter zumeist an menschenähnliche Konstrukte. Doch längst hat die Robotik die unterschiedlichsten „Blüten“ hervorgebracht – angefangen bei Industrierobotern (erstmals 1954 entwickelt und patentiert), die oftmals nur künstlichen Greifarmen ähneln, bis hin zu Drohnen, in Form von Fluggeräten, Fahrzeugen oder Insekten (Spinnen, Käfer etc.).  

Deutschland hängt im weltweiten Robotik-Geschehen zurück

Mehr als 550.000 Roboter wurden im Jahr 2023 weltweit neu produziert und installiert. Allerdings nur rund 26.000 davon in Deutschland. Seit 2012 stieg die Zahl der jährlich aufgestellten Roboter im Bundesgebiet damit zwar um 10.000. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland aber auch weiterhin nur eine Außenseiterrolle ein. Zum Vergleich: In China, dem größten Robotik-Markt weltweit, wurden 2022 allein 290.258 neue Roboter installiert. Auf Rang zwei liegt bereits Japan, abgeschlagen mit 50.000 verkauften und eingesetzten Stück im selben Jahr. Dabei können Roboter heutzutage in nahezu allen Industrie- und Wirtschaftszweigen erhebliche Arbeitserleichterungen und Effizienzgewinne schaffen – ob in Produktion, Medizin, Mobilität, Logistik etc. Allzu oft fehlt es aber an der Akzeptanz und dem Vertrauen in die noch relativ „junge“ Technologie. Zwar ist die Furcht der Vor-Corona-Jahre (um 2019), von Robotern ersetzt zu werden, zunehmend gewichen – sie wird inzwischen durch eine gewisse Skepsis gegenüber der Künstlichen Intelligenz ersetzt – der Transfer von der Entwicklung in den Markt stockt dennoch, gerade in Europa.

Sachsen nimmt seit 1990 eine besondere Stellung in der Automatisierung ein

Längst könnten Roboter die Fachkräftelücken schließen, denen weder mit Zuwanderung noch mit verstärkter Aus- und Weiterbildung zu begegnen ist. Beispiele, wie die sächsische Halbleiterindustrie mit ihren hoch- und teils vollautomatisierten Werken, zeigen schließlich, was technologisch möglich ist. Ganze Produktionsprozesse funktionieren hier inzwischen ohne menschliches Handanlegen. Es ist daher kaum verwunderlich, dass im Bereich der Halbleiterei auch die sächsische Automatisierungs- und Robotik-Branche exzellent aufgestellt ist. Unternehmen wie HAP und Roth & Rau – Ortner, heute Fabmatics, prägten bereits seit 1990 den sächsischen Automatisierungs- und Robotik-Markt. Mit ihrer Hilfe wurde das Werk von Siemens, heute Infineon, erst teil- und schließlich vollautomatisiert. Mit ihren Produkten HERO und SCOUT kamen ab 2010 sogar erste schienengebundene bzw. selbstfahrende Robotik-Lösungen hinzu. In Zusammenarbeit mit Automatisierungsspezialisten wie SYSTEMA, Kontron AIS und Xenon wurden die Halbleiterwerke Sachsens so stetig ausgebaut und weiterentwickelt. Neue Player, wie Wandelbots und Waku Robotics gründeten sich über die vergangenen Jahre im Freistaat und gaben der Entwicklung Sachsens hin zu einem der führenden Robotik-Standorte, einen weiteren Schub.

Das Robot Valley verbindet rund 400 Robotik-Player

Seit 2015 verbindet zudem das Netzwerk Robot Valley in enger Kooperation mit Silicon Saxony die hiesigen Robotik-Unternehmen und -Zulieferer. Mit rund 30 Start-ups, über 340 Unternehmen und 44 Forschungseinrichtungen ist der Freistaat inzwischen robotisch exzellent aufgestellt. Namhafte Hersteller wie Fabmatics oder KUKA sind in der Region aktiv. Neue Studiengänge, wie z.B. der durch Silicon Saxony Mitglieder unterstützte Studiengang „Angewandte Robotik“ an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden sowie das dortige Roboterkompetenzzentrum erweitern die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten. Eigene Wettbewerbe wie der KUKA Innovation Award 2025 finden immer stärkeren Anklang. Veranstaltungen wie die „3. Lausitz-Konferenz: Chancen der Robotik der Zukunft“, Meetups zu KI und Robotik oder die HIGHTECH VENTURE DAYS ziehen zuverlässig ihr Publikum in die Metropolregion „Leipzig – Chemnitz – Dresden“. Nicht zuletzt arbeiten Projekte wie CeTI oder „Financial Robotics trifft Ostsächsische Sparkasse“ an immer neuen Lösungen und Produkten für die unterschiedlichsten Zielmärkte.

Das Silicon Saxony entwickelt sich immer weiter zur Robotik-Spielwiese

Und auch der Einsatz von Robotern nimmt in Sachsen immer weiter zu. Automatisiertes Fahren wird in ausgewiesenen Gebieten des Freistaates, z.B. in Dresden oder in der Lausitz getestet. Mit dem Forschungsfeld Lausitz wird hier beispielsweise ein neues Testfeld für die Interaktion verschiedener Roboter und Drohnen in der Luft, auf der Straße, der Schiene und dem Wasser gebaut, das auch für Industrie-Use-Cases zugänglich sein wird. Vom Einsatz moderner Drohnenlösungen (z.B. im Bereich der Unfallforschung), über immer neue Automatisierungslösungen in der Produktion (z.B. den Halbleiterwerken der Region) bis hin zu ganzen Markplätzen für Roboter (z.B. Lots of Bots von Waku Robotics) verändern Robotik-Lösungen den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Sachsen seit Jahren. Auch das Netzwerk Silicon Saxony verfolgt diese Entwicklung mit regem Interesse, bietet seinerseits unterschiedlichste Vernetzungs- und Austauschplattformen an – von seinem Arbeitskreis „Advanced Automation and Robotics“ bis zu seinem Leitevent, dem Silicon Saxony Day. Der Kompetenzatlas „Robotik in Sachsen“ zeigt die schon heute in Sachsen ansässigen Leistungen und Lösungen des Bereiches. Es lohnt sich demnach, bei der Suche nach passenden Robotik-Lösungen nicht allzu weit in die Ferne zu schauen, sondern in der Region nach passenden Partnern und Lösungen zu fahnden. Es kommt immer mehr maschinelle Bewegung ins Robot Valley und mit ihr neue Kompetenzen, neue Player und neue Lösungen.

Weiterführende Links

👉 Arbeitskreis Advanced Automation & Robotics

👉 Studiengang „Angewandte Robotik“ (HTW)

👉 Robotik in Sachsen

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